Ausleitende Therapieverfahren

Die Ausleitungsverfahren sind ein Therapiekonzept, das bis auf Hippokrates zurückgeht. Die Organe eines kranken Körpers können gereinigt werden, indem über die Haut oder andere Organe schädliche Stoffe nach außen geleitet werden. Über welches Organ die Ausleitung zu erfolgen hat, ergibt sich aus der Art der Erkrankung.


Schröpfen

Grundsätzlich unterscheidet man bei dieser Therapieform das „trockene“ und das „blutige“ Schröpfen. In speziell für dieses Verfahren gefertigten Gläsern wird mittels eines spiritusgetränkten Watteträgers ein Vakuum erzeugt. Diese Gläser werden dann beim „trockenen“ Schröpfen auf bestimmte Hautbezirke des Rückens gesetzt. Beim „blutigen“ Schröpfen erfolgt vor dem Aufsetzen der Schröpfgläser ein Anritzen der Haut.


Das Baunscheidtverfahren
Beim Baunscheidtieren kommt die Ausleitung über einen künstlich erzeugten Hautausschlag zustande. Mit einem feinen, sterilen Nadelgerät stichelt der Behandler die Haut des Patienten.
Die Haut ist nun aufnahmebereit und es erfolgt die Einreibung mit einem speziellen hautreizenden Öl. Im Bereich der Einstichstellen bilden sich kleine Quaddeln. Der Patient empfindet Wärme und Kribbeln, mitunter ein leichtes Brennen.


Aderlaß

Es handelt sich um eine therapeutische Blutentnahme. Als blutentziehendes Verfahren wirkt der Aderlaß entstauend und leitet eine bestehende Blutfülle ab. Die entnommene Blutmenge wird vom Körper sofort mit einem verstärkten Einströmen von Gewebeflüssigkeit in die Blutbahn beantwortet. Dadurch wird das Blut verdünnt und gereinigt.


Blutegeltherapie

Blutegel sind etwa 2-4 cm lang und haben drei Kiefer mit scharfen Zähnen. Sie werden in Farmen gezüchtet. Sie werden nur einmal angesetzt, um die Übertragung von Infektionskrankheiten sicher zu vermeiden. Die Blutegeltherapie wirkt blutreinigend, entgiftend, entstauend und krampflösend. Das von den Blutegeln abgesonderte Hirudin wirkt nicht nur an der Bißstelle, sondern insgesamt entzündungs- und gerinnungshemmend.